Wanderziel „H i r t s t e i n


Egal:
- ob man von Cranzahl den Wanderweg (nicht mehr existent) durch das Bauerngut Karlsbader Straße 3 hoch zum Sehmaer Gemeindewald, dann den „Rotschächtelweg“ (rot) einschlägt,

- ob man vom Bärenstein, dem Berg herunter wandert, am Bauerngut unterhalb der Klappermühle vorbei geht, nun westlich dem Gemeidewald Sehmas zustrebt, dem Wasserweg hinunter (blau) und der „Langen Linie“ hoch (======) folgt,

-ob man von den Gütern des „Rotsehmischen Vorwercks“ herunter geht und dem „Nestlerweg“ (grün dunkel) hinüber geht,

- ob man der „Alten Salzstraße“ herauf kommt (am südlichen Hange der heutigen Thälmann-Straße verlaufend) und zum Gemeindewald (====== gelb) hinüber und der „Langen Linie“ (======) hoch geht,

- ob man über dem „Mühlberg“ herauf kommt, am Mühlteich und am Sportplatz vorbei wandert und der „Bärensteiner“ zum Waldeck folgt,

-ob man der Sehmaer „Bergstraße“ hinauf steigt und dem „Grenzweg“ (orange) quert,

der Wanderer trifft stets auf den „Hirtsteinweg“ (hellgrüner Rundweg), dem er nun Richtung „Hirtstein“ folgt und dem kurzen Zugangsweg zum Hirtstein hoch steigt.

Meine Begegnung mit ihm

Als ich noch als kleiner Bub mit meinem Großvater an diesem Stein vorbei kam, kletterten wir hoch zum obersten Stein, auf welchem eine Schrifttafel befestigt war, und es bot sich mir eine schöne Aussicht auf die Felder und die Güter „Rothsehmas“. Dabei erzählte er mir viele Begebenheiten von diesem Orte, auch von Wölfen, von Hirten und Räubern, ich hörte zwar zu, jedoch vergaß ich alsbald deren Bedeutung (leider).

1949 - ich war an gleicher Stelle angekommen - erblickte ich zu meinem Erstaunen, einen sauber hergerichteten Zugangsweg, die Steine der Wegbegrenzung waren freigelegt, der Weg selbst schien wie frisch gefegt und auf dem hohen Stein fehlte zwar die Tafel, dafür war eine kleine Vase mit Feldblumen an der Eisenstange befestigt. (Ob jener Pfleger eine persönliche Beziehung zu ihm hatte, oder ob sich 1949 ein Ereignis mit ihm jährte, konnte ich leider nicht mehr ermitteln.)

1969 oder 1970, als ich im Sportunterricht mit meinen Schülern beim Waldlauf auf fremde Wanderer traf, sie mich nach dem Hirtstein fragten und mir dazu eine alte Wanderkarte mit dem Wanderziel zeigten, wurde mir nun als Erwachsener die Bedeutung des Steines wieder in Erinnerung gerufen.

Heute nun, anno 2020, beim Ergänzen meiner Aufzeichnungen über Sehma, kommen mir all diese Erinnerungen wieder. Von der Neugier getrieben und schlimme Befürchtung habend, machte ich mich auf dem Weg zum „Hirtstein“.

Erschrocken vom gegenwärtigen Aussehen der Stelle suchte ich jenen Punkt, wo der Weg zum Hirtstein hinauf führte.
Ich sah nichts als angeflogene verschieden große Fichtenbäumchen.

Mich durch die Zweige der Fichtenbäumchen hindurch zwängend, fand ich ein kleines Stück des Weges im Unterholz, der noch mit Steinen umsäumt war.

Aus dem dichten Nadelwald heraus gekrochen, versuchte ich von oben an den Hirtstein zu gelangen, was mir zwar gelang, die Ansicht jedoch war erschütternd.

Die Felsen waren mit Moos und Tannennadeln übersät, aus diesem Nährboden sprossen kleine und größere Fichtenbäumchen, so dass vom einstigen erhabenen Hirtstein nur noch wenig zu erkennen war.

Sehmas Naturdenkmale, der kleine und der große Mühlfelsen wurden von den Russen teilweise gesprengt, was unmittelbar nach Kriegsende leider geschehen ist.

Dem Hirtstein aber, der teils durch mangelnder Kenntnis, teils vielschichtiger anderer Probleme, langsam das Vergessen droht, möchte ich zurück ins Bewusstsein holen, so dass Heimatfreunde, Wanderer, Gäste und Sehmaer Spaziergänger sich an seiner Ansicht wieder erfreuen können.

Wer möchte mir hierbei helfen?

September 2020
von pks


Naturdenkmal            eine Wanderung