Christmetteentnommen dem Sehmaer Heimatblatt 3/1995” |
Auszug aus dem Artikel: |
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Zur Entstehung der Christmette in der Pauluskirche ist folgendes zu berichten: Schon am 14. Dezember 1729 richtete der damalige Pfarrer Spindler ein Gesuch an den Superintendenten zu Annaberg, mit der Sitte, in Sehma einen Mettengottesdienst abhalten zu dürfen. Es ist aber kein Schriftstück über die Genehmigung zu finden. Es ist anzunehmen, daß sie mündlich erfolgte, auch wurde davon in den Kirchenakten nichts wieder erwähnt. |
Erst am 15. November 1899 richtete der Vorsitzende des Sehmaer Krippenvereins Paul Döhnel ein Schreiben an den Sehmaer Kirchenvorstand, mit der Bitte um Einführung einer Christmette am Weihnachtsmorgen. Pfarrer Führer war im Krippenverein auch sehr aktiv. Da war dieses Anliegen verständlich. |
Die alljährlichen Weihnachtsspiele wurden bis dahin im Saal des Oelmannschen Gasthauses zur Aufführung gebracht. Die Darsteller waren hauptsächlich Schulkinder. Ab Weihnachten 1899, also in der neuen Pauluskirche, ist das Steinbacher Mettenspiel aufgeführt worden, über viele Jahre hindurch. Das Hirtengespräch unserer jetzigen Mette ist noch ein Stück aus diesem Spiel. |
Die Leitung, der nun in der Kirche stattfindenden Christmette, hatten die Kantoren Müller, Buschmann und Ruckdeschel. Letzterer hat in den zwanziger Jahren ein eigenständiges
Spiel zusammengestellt, welches mehr als 20 Jahre lang am Christtag früh im Radio übertragen wurde (pks). Bis dahin wurde das Steinbacher Mettenspiel aufgeführt. |
Im Jahr 1929 wurde unsere Sehmaer Mette zum ersten Mai im Rundfunk übertragen. Der Mitteldeutsche Rundfunk strahlte nun jedes Jahr zum Christtag früh, 5°° Uhr die Sehmaer Mette aus. Das erfolgte bis zum Jahr 1955, mit Ausnahme von ein paar Kriegsjahren. Zuerst war die Übertragung Christtag früh direkt aus unserer Kirche, später dann aus der Tonkonserve. In den darauffolgenden Jahren hat sich die Form des Mettenspieles besonders kirchenmusikalisch mehrmals geändert, bis es zur jetzigen Gestaltung ergänzt wurde. Die Veränderungen waren die Folge des Kantorenwechsel von Trommler, Seydler, Hennig, Ludwig, Steinert und jetzt Nestler. Jeder Kirchenmusiker hat seinen eigenen Stil eingebracht. Und jede Generation hat andere Empfindungen und Ausdrucksweisen, und das ist gut so, wenn durch die Erneuerung in der Gestaltung die Tradition lebendig erhalten wird. |
*Quellen: Kirchenehronik von Fr. Mahn und andere kirchlich Akten, |
bearbeitet von pks |