90jähriges Wahrzeichen feiert seinen Geburtstag


1948 bis heute

Allmählich begann sich nach dem Krieg der Fremdenverkehr wieder zu erholen. Aus den Hotels waren Ferienheime des FDGB geworden und die BSG Traktor übernahm die Wintersportanlagen.

Für die Instandsetzung der Schwebebahn wurden 600.000 Mark der deutschen Notenbank zur Verfügung gestellt. Der VEB Verlade- und Transportanlagen Leipzig (VTA) begann am 1. August 1955 mit der Generalreparatur. Am 17. Februar 1956 wurde die Anlage wieder in Betrieb genommen.

Schnell stiegen die Fahrgastzahlen an, so wurden 1958 bereits 500.000 Passagiere befördert. Zur Erhöhung der Förderleistung baute der VTA von August 1961 bis November 1962 die Anlage um. Die Seilbahn erhielt unter anderem eine neue Fördermaschine sowie eine halbautomatische Steuerung. Außerdem konnte durch weitere Umbauten die Fahrgeschwindigkeit auf 3,5 m/s erhöht werden.

Die Flugzeugwerft Dresden lieferte zwei in Leichtbauweise hergestellte Kabinen. Kurz darauf hatte die Seilbahn ihren schwierigsten Einsatz.

Am 25. Februar 1963 brach im Fichtelberghaus ein Brand aus. Die einzige Möglichkeit, auf den Gipfel zu kommen, war die Seilbahn, weil die Zufahrtsstraße durch Schneewehen unpassierbar war. So wurden die Feuerwehrleute aus Oberwiesenthal und Umgebung mit der Bahn transportiert. Bis zum Morgen fuhr die Bahn 48 mal. Das Gebäude konnte jedoch nicht gerettet werden, da nicht genügend Löschwasser zur Verfügung stand.

Zu weiteren ungewöhnlichen Einsätzen kam es im Februar und März 1965, als Oberwiesenthal nach starken Schneefällen zum Katastrophengebiet erklärt worden war. Dabei wurden die auf dem Berg gelegenen Objekte mit der Seilbahn und Schlitten versorgt, zu einem am Berg gelegenen Ferienheim wurden Pakete abgeseilt.

1965 und 1966 wurden weitere Umbauten durchgeführt. So wurde die Talstation komplett erneuert und modernisiert. 1969 wurde die Anlage vom tschechischen Betrieb Tramontaž aus Chrudim generalüberholt. Bis 1971 stiegen die Fahrgastzahlen auf 855.000. Im gleichen Jahr wurde die Bahn zum VEB Fichtelberg-Schwebebahn.

Die Bahn war mit einer Million beförderten Passagieren (1983) weitgehend an ihre Kapazitätsgrenze angelangt. Anfang der 1980er Jahre wurde der polnische Betrieb Krakowskie Biuro Projektow Budownictwa Przemysłowego mit der Erarbeitung eines Umbauprojektes beauftragt. Letztlich wurde das ein Neubau, da neue Stützen an neuen Punkten errichtet wurden, außerdem wurde die gesamte Antriebsanlage erneuert.

Die Arbeiten für die Mastfundamente begannen 1984.
Nach dem Ende der Wintersaison 1984/1985 wurde am 31. März der Betrieb stillgelegt. 1986 wurde die Schwebebahn wieder in Betrieb genommen.

Nach der Wende wurde der VEB in eine GmbH im Besitz der Stadt Oberwiesenthal umgewandelt. Neben der Seilbahn betreibt das Unternehmen auch die Schlepplifte im Skigebiet sowie die Sessellifte Viehtrift und Schönjungferngrund. 1999 wurde durch ein privates Unternehmen neben der Seilbahn ein Vierersessellift eröffnet.

Da im Jahr 2011 die Betriebserlaubnis für die Anlage erlöschen würde, stand neben einer Instandsetzung der Anlage, auch die Demontage der Bahn und die Errichtung einer modernen Alternative (Großkabinenbahn oder Mehr-Personen-Sessellift) im Raum. Der Stadtrat von Oberwiesenthal beschloss am 6. Juli 2010 die Errichtung eines Neubaus. Im September dieses Jahres entschied sich der Stadtrat für die Errichtung einer Seilumlaufbahn mit Acht-Personen-Kabinen.

Eine Realisierung dieses Vorhabens verzögerte sich jedoch auf Grund fehlender Fördermittel. Da auch noch Anfang Juli 2011 Landesfördermittel im Umfang von 2,5 Millionen Euro für einen Neubau fehlten und sich viele Bürger für den Erhalt der alten Schwebebahn einsetzten, fasste der Stadtrat von Oberwiesenthal einen neuen Beschluss.

Der Neubau wurde verworfen, die alte Schwebebahn wurde für geplante 1,2 Millionen Euro generalsaniert. Die Maßnahme erfolgte von April 2012 bis zum Beginn der Skisaison 2012/2013.




Quelle: Original in Wikipedia


bearbeitet von pks