Wie der „Lenin-Gedenkstein” in die Parkanlage am „Süß-Dr.-Teich” kam

Als im Jahre 1957 das neue Schwimmbad, unter Mithilfe mehrerer hunderter Sehmaer Bürger, die unzählige NAW-Stunden im einstigen Ziegeleigelände leisteten, fertig wurde,
als das zugeschüttete alte Schwimmbad aus dem Jahre 1907 nur noch ein ebenes Gelände war, kam es im November 1957 im Kulturraum der Fa. Bretschneider zu einer Wohngebietsversammlung.
Thema: Verschönerung des alten Schwimmbadgeländes. Der Vorschlag über die Verschönerung wurde von den Anwesenden angenommen.

Wohngebietsleiter Gerhard Herles führte in der Folgezeit zahlreiche Gespräche über den Entwurf der Grünanlage mit Ernst Weiser. Dieser fertigte hernach ein Gipsmodell von der neuen Anlage.

Wer den Gedanken des Aufstellen eines Gedenksteines auf dem Gelände eingebracht hat ist nicht verzeichnet. Es ist aber naheliegend, dass die ehemaligen KPD- und SPD-Genossen hiermit in die „Neue Zeit” gehen wollten und sehr wohl von der Existenz des „Bismarck Denkmals” wussten.

02.02.1958: Kulturraum Fa. Bretschneider: Das Gipsmodell wurde zur Diskussion gestellt und von den anwesenden Bürgern - Gerhard Herles, Willy Horn, Franz Huß und Ernst Weiser - angenommen.

11.02.1958: Badeanstalt Sehma: Aussprache mit Helfern über den Bau der Grünanlage und allgemeine Zustimmung zu dem Vorhaben. Das Modell soll ausgestellt werden.

16.02.1958: Gemeindewald Kreuzung Lange-Linie/Hirtsteinweg: Der Stein des ehemaligen „Bismarck Denkmals”, der 1943 seines Bismarck-Reliefs und seiner Bronzetafel als „Kriegsmetallspende” verloren hatte, wurde von den anwesenden Willy Horn, Ernst Weiser, Franz Huß, Gerhard Herles und Hans Schubert ausgegraben.

01.03.1958: Gemeindewald Kreuzung Lange-Linie/Hirtsteinweg: Der nun freigelegte Gedenkstein wurde von Betonresten und anderen Anhaftungen befreit.

02.03.1958: Gemeindewald Kreuzung Lange-Linie/Hirtsteinweg: Der Gedenkstein wurde für den anstehenden Abtransport vorbereitet.

08.03.1958: Gemeindewald Kreuzung Lange-Linie/Hirtsteinweg: Gedenkstein wurde vom Standort zur „Langen Linie” geschleppt.

13.03.1958: Gerhard Herles fertigt Schrifttafeln und Dekoration für das Modell.

29.03.1958: Der Gedenkstein wird vom Gemeindewald zum ehemaligen Badgelände transportiert.

12.04.1958: Zum weiteren Bewegen des Gedenksteines wurden Holzstämme aus dem Wald geholt.

Fazit Zur Fertigstellung der Anlage wurden insgesamt 885 Stunden freiwilliger Aufbaustunden geleistet. Die Pflege und Unterhaltung der neuen Parkanlage übernahmen Ernst Weiser und seine Frau Friedel, die anschließend unzählige Stunden für die schöne Anlage opferten.


pks im September 2019
nach mir vorliegendem Protokoll



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