entnommen dem
„Erzgebirgischen Heimatblatt“  N° 6
 vom Sonntag, den 7. Februar 1937.

   Am Fichtelberg
    aus heller Quell
      Entspringt die Sehma
       silberhell,
        Nach Sehma,
         ihrem Patenort.
          Von fern schon
            grüßt sie tausendmal
             Mein liebes Sehma
              im schönen Sehmatal.

Ich kenn ein traulich Fleckchen Erd,
Das bleibt mir immer lieb und wert!
Die Heimat ist´s,  mein Vaterhaus,
Wo ich als Kind ging ein und aus;
Wo mich die Mutterlieb´ gepflegt
Des Vaters teurer Sinn gehegt.
Hier blühte mir das erste Glück,
Drum kehr ich gern zu dir zurück.
Und grüße dich vieltausendmal
Mein liebes Sehma im schönen Sehmatal.

Sich Haus und Häuschen wohnlich dehnt,
Als hätt der Meister dieser Welt
Wie Spielzeug sie dahingestellt.
Und schau, auf Bergeshöh´  da drauß
Reckt trutzig sich das letzte Haus!
Im Sturmgebraus und Sonnenschein
Blickt´s  lustig in das Tal hinein
Und grüßt von oben tausendmal
Mein liebes Sehma im schönen Sehmatal.

Ein flinker Bursch, der Sehmafluß,
Durchs Sehmatal er wandern muß;
Grüßt flüchtig noch im schnellen Lauf
Zum steilen Bärenstein und Pöhlberg nauf
Stürzt schäumend übers Mühlenrad,
Bahnt sich im Wiesengrund den Pfad,
Sprüht neckisch auf die grüne Au´,
Auf Wiesenblumen frischen Tau
Und grüßt im Rauschen tausendmal
Mein liebes Sehma im schönen Sehmatal.

O Wald, der Heimat schönste Zier,
Mich zieht es immer hin zu dir!
Bist mir ein Trost, ein rmal>Hochgenuß,
Wenn ich durch dich mal wandern muß
Welch Wunder zeigst du jederzeit,
Im Maiengrün, im Winterkleid.
Der Drosselruf, der Finkenschlag
Verkünden uns den neuen Tag
Und grüßen dich vieltausendmal
Mein liebes Sehma im schönen Sehmatal.

Wohlan, so will ich immerfort
Dich preisen, teurer Heimatort!
Du bist und bleibst mir jederzeit
Ein Brunnen der Glückseligkeit.
Und bin ich in der Fremde drauß´,
Weit fort vom lieben Vaterhaus,
So denk´ ich stets in Treue dein!
Und tritt mein Todesstündlein ein,
Dann grüß ich dich zum letztenmal
Mein liebes Sehma im schönen Sehmatal.

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