Se soßen zamm in Stöbl üm Tisch rüm, de Weibs’n
totn noch a wink erpen, de gruße Mahd töt auf dr Ufenbank
aufwaschn, de Mannsen hattn de Pfeif in Maul,
’s war aa Besuch do, dr Nachbar Franz-Kohrl un de Gewatter
Schmied-Minnl aus’n Niederdorf.
A Licht, die Häng_Lamp übr’n Tisch töt für olla genung un sot leuchten.
— „Wißt ’r deh aa wos Neuas?” freget dr Franz-Kohrl.
— „Wos dä?” fregeten olla. „’S huche Neugahr soll
määng ogeschafft wern”.
— „Wos”. „J nu, du Geses Christes”.
„Nu, mer gelabts doch net”.
— „ ’s is doch net wahr”.
„Wie is dä dos zugange?”
— „Iech waß aa net, iech ho ’s när gelasn in dr Zeiting.
Auf ’n Landtog hom se ’s määng eigam. Unnr Ogeordntr is määg aa miet
drbei gewasn nu wenn iech dos gewußt hätt, hätt ihngne net gewöhlt”.
— „Iech was net, worüm ’r do süttn Töbs macht,
dan an Feiertog wäng giehts doch fort”, soget dr gunge Boß.
— „Nu ähm dessendrwäng kaa mrn aa behalln”, soget dr Votr,
„ob aner meh oder winger do drauf kömmts net a, obr iech ho ner Angst, —
dan Gründoorstig hom mr aa schu hargäbn müßn, —
doß mr nong aa dos Refomationsfast hargäbn solln, un dos darf net sei,
wofür hot ’s deh immer gehaßn: Sachsen is de Wieg dr Reformation!
Wenn ’s aa anere net feiern, dessentholmkänna mir’s doch behalln”.
— „Waßte Votr, gerod ze Weihnachten sei viel Feiertog, aa de Geistling hom nischt drwiedr,
wenn se amol wingr preding müßn”,
— „Dos gelab iech net”, soget de Muttr, ”unner Pastor ganz gewieß net;
hör ner amol seine huche Neigahrspredigt a!“
— „Un de arma Leit verdiene üm de Feietog rüm aa wingr; do schadt ’s nischt,
wenn se ann Tog meh erpn künna”.
— „Gieh mer wag; dr Feiertog wäng is noch niemand verhungert; gerod zann Feiertong
homs aa arma Leit bessr, do krieng se hie un do wos geschenkt. Fregt doch amolde arma Leit,
ob se ann Feiertog hargäm wolln, die ganz gewieß net”.
— „Ja, obr dos Statistische hots ausgerachnet, d´ß dr Arbitsluhdurchschneitt in dr
Wuch steiing wür, un aa de Verzinsing der in Betrieb agelegtn Mittel hächer wür”.
— „Hall’s Maul, du alle Gescheidthat, dos hast de aa ner aus Dein’n Blöttern;
iech ho’s geleich sot, wenn die siech neimenga un rechna; su wos lößt siech gar net rechna,
as kümmt überhaupt net auf die paar Pfeng a, die machn net glücklich. Die Feiertog un gerod die,
die in die Wuch reifolln, die sei wichtig un gerod für uns afache Leit; mier wolln aa amol wissn,
wenn mr alle Wuchn seine richtige Erp tut, doß mr aa amol in dr Wuch spaziern gieh kaa.”
— „Iech ho ’s schu gehört de Amerikaner hom noch winger Feiertog wie mir, obr ’s gibt aa
viel Leit, die hom mehr wie mir, do hast de ja schu drüm in Bähma, un die sei drwäng aa
noch net verhungert.”
— „Dos is olles noch net”, soget dr Nachbar Franz-Kohrl, „wenns gar net annersch
gääng, müßn mr ’s huche Neigahr härgäm; wos werd obr nong miet ’n
huhung Neigahrsheilingohmd. Dar soll wuhl nong gar verbutn wärn? Dos gibs fei net! Wie soll ’s de nong miet ’n Innernächten gehalln wärn, nong waß mr doch gar net, wenn die olla sei. An unnern drittn Heilingohmd solln mr net meh feiern? Nachbar, iech sog Dirs fei, su lang iech lab, su lang wird dar aa gefeiert, um meina Leit, dafür sorg iech, die solln aa wettr feiern. Die Leit aus ’n Niederland solln amol raufkumma zann huhung Neigahrsheilingohmd un solln durch unner Dorf gieh, do würn se sich wunnern un aa freia, un eisah, doß mr unnern dritten Heilingohmd behalln wolln; ar is net zeviel, mr gäm ne net här. Waßte, wos mieh obr drbei am meisten gefrat hot bei dr ganzn Sach, dos is gewasn, doß dr neie Minister nischt dodrvu hot wißn wulln; dos is aner noch mein’n Kupp, dos is mei Maa, auf dan loß iech nischt kumma!”
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