Falsch !

Zur Veröffentlichung im „Sehmataler Anzeiger”   N°189 vom 01.11.2014

Beitrag des Ortschronisten Bernd Epperlein,
                über die Mühlen in Sehma.


Im Beitrag des Ortschronisten Bernd Epperlein mußte ich zu meinem Erstaunen von einem „Carolatal” lesen, welches sich in Sehma und da im Unterdorfe befinden solle.


Dieses Tal gibt es aber in Sehma nicht, selbst dann nicht, wenn man auf alten Karten diesen Namen draufschreibt.

Begründung: In allen mir zur Verfügung stehenden Aufzeichnungen ist mir nirgends dieses Tal mit diesem Namen untergekommen.


Bei keinem unserer Ortschronisten konnte ich bisher von diesem Tale lesen. Ein „Friedrich Mahn”, der umfassende Recherchen über unsere Heimat geführt hat, hätte mit Sicherheit dieses Tal beschrieben.

In seiner Festschrift anläßlich des 50jährigen Schuljubiläums, abgedruckt in der „Allgemeine Zeitung Chemnitz”, vom 5./6. Juni 1937, Nr. 156/157, Seite 23/24, beschreibt „Friedrich Mahn” alle Schönheiten, Wege und Aussichtspunkte unseres Ortes, jedoch kommt dieses Tal mit keiner Silbe vor.

Auch ein „Otto Hessel”, langjähriger Ortschronist und Verfechter der Mehrfachrecherche, also eine Recherche von verschiedenen Punkten aus zu führen und nur dann darüber zu schreiben, wenn die Untersuchung jeweils zum gleichen Ergebnis führt, weißt nirgends auf dieses Tal hin.

Eine weitere schöne Beschreibung unseres Ortes Sehma aus dem Jahre 1824 kennt auch nur ein „Tal der Sehma”.

erschienen im Vollständiges Staats- Post- und Zeitungslexikon von Sachsen
von A. Schumann,
Elfter Band, Zwickau 1824, Seite 62.
Archiv der Bergakademie Fbg.


Richtig ist:

Carolathal ist ein Ortsteil von Breitenbrunn. Dort befand sich die Pappenfabrik Adolf Götze, die 1946 enteignet wurde (rechtskräftig ab 1. Juli 1948). Dieses Unternehmen firmierte dann unter VEB Pappen- u. Kartonagenwerk Carolathal, Breitenbrunn.
•1953 kamen dann das ebenfalls enteignete Pappenwerk Boden in Großrückerswalde bei Marienberg zu diesen Betrieb und am 01.01.1956 das enteignete Pappenwerk Albert Emil Kunze in Sehma.
•Das Pappenwerk „Albert Emil Kunze” trug nach der Enteignung die folgenden Betriebsbezeichnungen:

        ab 01.01.1953  „A.Kunze & Co in Treuhandverwaltung”
        ab 01.05.1953  „VEB Spezialprägewerke Annaberg”
        ab 01.01.1956  „VEB Pappen- und Kartonagenwerk Carolathal, Werk Sehma”
        ab 01.01.1965  „VEB Erzgeb. Pappen- und Kartonagenkombinat Raschau”
        ab 01.01.1975  „VEB PAKA Glashütte Werk Raschau, Werk Sehma”

Der Name „Carolathal” taucht also erstmals mit dem Jahr 1956 in Sehma auf.

„ ... Carolathal” war also eine Bezeichnung eines Wirtschaftsunternehmens zur Kenntlichmachung des Hauptstandortes und hat nichts mit dem „Sehmatal” zu tun.


Auf diesen Beitrag sollte nun eine Richtigstellung im  „Sehmataler Anzeiger” folgen.

Richtigstellung erfolgte mit meinem schwarz geschriebenen Text am 02.01.2015 in N° 191 auf Seite 12.

Quellen:
Wikipedia - Carolathal
Herr Bleyl; Schumacher Packaging GmbH, Schwarzenberg
Eine Beschäftigten-Karteikarte (im Original)



05. u. 22.November 2014 - pks