De Butenfraa
          vun Olga Klitsch


Wies früher of dan gebirgischen Darfern kaane Läden gob, do war merschtens a alte Fraa im Dorf, die im nächsten Staadt’l for de Leit eikaafen ging. Bei uns warsch ’s alte Harminel, die sich wacker ohschleppen tat. Wos die alles in ihrn Trogkorb hatt! Schirmle (Stielbratpfannen) und Schalle (Tassen), ne Kürbis un Schmiersaaf, Medezine un Tee un ubndrauf gar noch e Hitsch, un wer waß, wos noch alles.

Amol, als se in dr Apthek de Rezepter vun Dokter hiegeschafft hot, kam grod a su grußartigs Weibsen rei un saat: „Für 10 Pfennig Fliegenpulver bitte, Herr Apotheker!”
’s Harminel drehet de Aagn net garschtig raus, un wie dos Weibsen naus war, froget se: „Wos hat die Fraa gewollt?” - „Fliegenpulver”, saat dr Apotheker. „Inu, du Ugelick”, manet do’s Harminel und häret net auf, ne Kopp zu schütteln. „Sei dä de Leit itze olber! Bei uns müssen de Fliegen frassen, wos mer übrig lossen. Extra füttern tune mer se net!”


Aus :  GLÜCKAUF,  anno 1989 N° 4


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