Neu-Amarika— wie es entstand und zu seinem Namen kamentnommen dem |
Vierzig Minuten von Schlettau, fünfzehn vom Buchholzer Bahnhof entfernt liegt an der Staatsstraße das idyllische Neu-Amerika. Von Schlettau erreicht man es am bequemsten auf dem Feldwege, der an den Schrebergärten und an der Halde der einstmaligen Silbererzgrube Reicher Spat und weiter hinauf an 15jährigen Fichtenbestande vorübergeführt und dann kurz vor Neu-Amerika in die Zschöppelstraße einmündet. Auf diesem Wege bleibt man — Gott sei Dank — verschont vom Staub, Geruch und Geheul der zahllosen Kraftwagen und -räder, die unausgesetzt auf der Neuen Straße verkehren. |
Neu-Amerika, wie mags du hier in der Einsamkeit der Grenze von Schlettau und Buchholz zu deinem stolzen Namen gekommen sein? Wir sollen es bald erfahren. Der Wirt des Hauses, Herr Ernst Lang, ist gut beschlagen in der Geschichte seines Besitztums. In folgenden sei sie erzählt. |
Nach einigen Jahren Fremde kehrte er ins Erzgebirge zurück, das Vaterhaus in Sehma nahm in wieder auf. Arbeit gab es für ihn zur Genüge; denn sein Vater betrieb eine Landwirtschaft (das heutige Mauerberger-Gut). In Hof und Stall und Scheune und draußen auf den Feldern, überall waren die Hände des kräftigen Wirtschaftsgehilfen willkommen. |
Der frühere Besitzer, August Köhler, baute sich in der Nähe an, er errichtete das heutige Ullrichhaus. Später baute der Bergmann Hildebrandt ein drittes Haus hinzu. Diese drei Besitzungen ergaben den zur Gemeinde Schlettau gehörigen Ortsteil Neu-Amerika. Im Jahre 1892 übergab Adolf Lang sein Anwesen, Land- und Gastwirtschaft, seinem Sohne Ernst, der es mit seiner lieben Frau und seinen freundlichen Kindern heute noch bewirtschaftet. Die vom Vater übernommene Gastwirtschaft hat er bedeutend vergrößert. |
Manch herzlicher Glücks- und Segenswunsch mag der Familie Lang bei der Eröffnung des Anbaues dargebracht worden sein, den schönsten aber hat ihr ein Bruder des Wirtes, Herr Fritz Lang in Annaberg, gewidmet. Der Wunsch, in Versform verfaßt und umrankt von erzgebirgischen Frühlingsblumen, hängt unter Glas und Rahmen im Salon und heißt: |
Grüß Gott, lieb’ Neu-Amerika! |
Gewidmet im Mai 1927 von F.L. |
Dieser Widmung, sollten noch viele Jahre erbaulicher Erholung und der geselligen Einkehr folgen, zur Freude des durstigen Wanderes, wie des vorbei kommenden Handelsmann´s und Erholung suchender Familien, die beim sonntäglichen Ausflug manch sportliche Betätigung ballspielender Buchholzer bewundern konnten. |
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