Heute und morgen feiert Sehma das 50jährige Schuljubiläum, ein festlicher Anlaß, der die gesamte Gemeinde berührt. Immer sind Geschicke und Erinnerungen des Einzelnen wie die Geschichte einer Gemeinde eng mit der Schule verknüpft. Wie oft nicht fliegen bei den Erwachsenen, sind sie in der Unterhaltung beflissen, die Gedanken zurück an ihre Jugend- und Schulzeit, so manches schöne Erlebnis wird der Vergessenheit entrissen, so manche „Heldentat” aus den Rüpeljahren macht die Runde am Stammtisch. Und - nehmt alles nur in allem - wer von uns kommt zuguterletzt nicht eben doch zu dem Ergebnis, daß die Schulzeit die schönste Zeit war. Einen wichtigen Abschnitt unseres Lebens haben wir alle zwischen Schulhaus und dem Elternhaus geteilt, so manche gute Lehre, die ein fürsorglicher Erzieher uns damals mit auf dem Weg gab, war uns Rüstzeug in den Fährnissen des Lebens. So bekundet auch die gesamte Einwohnerschaft der Gemeinde Sehma ihre Anteilnahme an der Jubelfeier, seit Wochen schon rüstet sie zum Feste, das ihr Fest ist. Denn gerade in Sehma ist ja die Schule auch in anderer Hinsicht enger noch mit der Geschichte der Gemeinde verbunden als anderswo, trägt doch das geräumige Schulhaus, indem die Sehmaer Jugend die Lehren fürs Leben empfängt, den Namen „Friedrich-Richard-Schule” und erinnert damit ebenso an den Industriezweig, dem Sehma zum großen Teil sein aufblühen verdankt, wie an einen Wohltäter des Ortes, in dessen Unternehmen ein großer Teil der Einwohnerschaft Lohn und Brot erhält. ... so begann der Leitartikel im „Tageblatt Annaberger Wochenblatt” 1937, in dessen Sinne wir die wenigen Bilder betrachten sollten. |