Schuhhaus Riegel
Gründung : 1883
Reinhard Louis Riegel

* 17.08.1862      † 02.10.1937


  • 1883:
    Zunächst werden nur Schuhe repariert, in einer viel zu kleinen Werkstatt.

  • 1885:
    kommt noch der Schuhhandel im vorhandenen Laden dazu.

  • 1893:
    kauft Reinhard Riegel das Haus von Karl Albert Grumt, welcher hierin ein Lebensmittelgeschäft betreibt.

  • 1906:
    zwang die Enge im Hause zu einem Anbau zwischen Haus und Turnhalle, der leider nur als Flachbau gestattet wurde und nun Laden und Werkstatt beherbergte.

  • 1908:
    wurde mit dem Kauf eines dreirädrigen Geschäftsfahrrades ein Hausbringedienst eingeführt, welcher das Geschäftsleben weiter beflügelte.

  • 1922:
    kaufte er weitsichtig das Grundstück neben der Turnhalle für die Errichtung einer Filzschuhfabrik. Baubeginn war im Mai und am Ende des Jahres 1923 wurde das zunächst einstöckige Fabrikgebäude fertig.

  • 1928:
    wurde das Fabrikgebäude aufgestockt, um die sehr große Nachfrage nach schwarzen Filzschuhen befriedigen zu können. Zu dieser Zeit war die „Fa. Reinhard Riegel & Söhne“ Großlieferant für Filzschuhe.

  • * * * Untenehmensführung * * *

  • 1921:
    im Juli des Jahres nimmt Reinhard Riegel seine Söhne Ernst und Kamillo als Gesellschafter auf und firmiert seither unter „Reinhard Riegel & Söhne“ OHG.

  • 1922:
    Sohn Emil Riegel leitet nun den Schuhladen, sein Bruder Martin Riegel übernimmt die Werkstattgeschäfte und Sohn Kamillo leitet mit dem Vater die Schufabrik.

  • 1935:
    gibt der Gründer der „Fa. Reinhard Riegel & Söhne“ sein Unternehmen an die Söhne weiter.
    Nun sind die Brüder eigenverantwortlich für das Unternehmen. Martin Riegel leitet mit seinem Bruder, dem geschäftsführenden Kamillo, die Filzschuhfabrik und Bruder Emil Riegel übernimmt zum Ladengeschäft nun auch die Werkstatt.

  • 1940:
    In den Kriegs- und Nachkriegsjahren wurde die Produktion auf Grund großem Materialmangels auf Holzsandalen umgestellt, die im vorderen Sohlenbereich sogar beweglich gemacht wurden.

  • ...:
    Auch fertigte man Hausschuhe aus von Kunden mitgebrachten Materialien (z.B. Woll- und Plüschsofadecken).

  • 1955:
    wurde der obere Bereich der Filzschuhfabrik geräumt und nur noch im Paterre produziert, da der Filzschuhabsatz auf Grund milderer Winter stark nachließ.

  • 1956:
    erwarb Ernst Riegel die Anteile am Fabrikgebäude von seinen Brüdern und baute nun als Hausbesitzer die obere Etage mit Wohnungen aus.

  • 1965:
    mit Beginn des Jahres trat Kamillo Riegel mit seinem Betrieb der „PGH des Schuhmacherhandwerks Annaberg“ bei. Unter seiner Leitung produzierte die Zweigstelle bis Ende 1973.

  • 1974:
    nach nun 50 Jahren Filzschuhfabrik wird diese geschlossen, da Kamillo aus Altersgründen ausscheidet.

  • * * * Schuhladen und Werkstatt * * *

  • 1951:
    Erich Riegel übernimmt von seinem Vater Emil Riegel das Schuhgeschäft mit Werkstatt.

  • 1975:
    Sohn Reinhard Riegel jun. macht seine Meisterprüfung und übernimmt die Ladenwerkstatt. Vater Erich Riegel führt weiterhin den Schuhladen, in den letzten Jahren mit Kommissionshandel, bis zum Jahresende 1988.

  • 1985:
    100-jähriges Bestehen des Schuhhauses Riegel.

  • 1988:
    Reinhard Riegel jun. führt mit Beginn des Jahres nun Schuhladen und Werkstatt im Hause seines Vaters.

  • 2006:
    nach dem Tode ihres Mannes Reinhard Riegel jun. im Jahre 2005 führt die Witwe Helga Brigitte Riegel, geb. Klauß das Schuhgeschäft.

  • 2017:
    Am 1.Juni dieses Jahres stellte die Witwe Helga Brigitte Riegel, geb. Klauß, die Tätigkeit in ihrem Schuhgeschäft ein. Hiermit verschwand ein weiteres Traditionsgeschäft in unserem Orte Sehma.


Nach Aufzeichnungen von Brunhilde Nestler, geb. Riegel

bearbeitet von pks