. . . so schreibt „Friedrich Mahn” im Abriß der Geschichte der Küttnerwerke unter anderem . . . |
. . . Vorher noch, in den Jahren 1922 und 1923 hatte der Wohltäter unserer Gemeinde, Hugo Küttner, sich selbst ein unvergängliches Denkmal gesetzt in Gestalt unserer herrlichen „Friedrich-Richard-Schule”. Ich selbst habe allergrößte Ursache, seinen Namen in Dankbarkeit laut zu erwähnen. Der mir schon vor dem Fabrikjubiläum im Jahre 1920 gegebene Zusage, daß er auch die Schule nicht vergessen wolle, ist Hugo Küttner treu geblieben, wenn ich auch mehrere Jahre warten mußte. Unvergesslich sind mir die Tage der Schulweihe, der 25. und der 26. August 1923. Trüb und schwer lastete die Zeit auf uns, Franzosen und Belgier an der Ruhr, dazu die Inflation, die Handel und Wandel lähmte, aber uns Sehmaer waren doch mitten in all dem Ernst und Leid ein paar Tage der Festfreude beschieden. Großes war trotz allem erreicht: |
Eine neue Schule stand stolz und majestätisch da, ein ragendes Ehrenmal für den Wohltäter unserer Heimat, ein Kunstwerk erlesenen Geschmacks, innen wie außen, ganz abgesehen davon, daß wir Sehmaer nicht einen einzigen Pfennig dafür aufzuwenden brauchten. |
Ich habe in diesen Tagen der Schulweihe, auch vorher schon und lange nachher noch, von auswärtigen Besuchern und Bewunderern unserer Heimatschule oft genug zu hören bekommen: |
„Ja, was wißt denn Ihr Sehmaer? Was wißt Ihr von den Nöten und Sorgen und Schwierigkeiten anderer Orte? Ihr habt Euren Küttner! Und der hilft!” |
Das kam mir immer vor wie eine Parallele zu dem Gruße der Alten in der Heimat hundert Jahre vorher: |
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Als es ich vor der Schulweihe von 1923 darum handelte, der neuen Erziehungs- und Unterrichtsstätten einen Namen zu geben, da wußte der edle Stifter keinen besseren und passenderen, als den seinen alten und ehrwürdigen Vaters Friedrich-Richard, der bereits im 76. Lebensjahre stand. Wenige Jahre darauf konnte der Seniorchef, viel geehrt und gefeiert, seinen 80. Geburstag begehen. Es war zum Sylvestertage 1927. |