„Lauxmühle OL 66”

     Ein gewisser Bretschneider kaufte in Neudorf von einem „Laux” eine Mühle und 1852 vom Sehmaer Erbrichter Friedrich August Ahner sämtliche Erbgerichtsgrundstücke, samt Beigut.

     Das Beigut, auch „Unteres Erbe” genannt, bestand fast durchgängig aus Wald. August Friedrich Bretschneider überließ seinem Bruder das Hauserbe und errichtete auf dem „Unteren Erbe” jene Mühle, die nun auch „Lauxmühle” genannt wurde. Sie erhielt das Mahl- und Schneiderecht. Verarbeitet wurde Getreide aus Böhmen, nach 1866 wegen Krieg und Zollschwierigkeiten Körnerfrüchte aus sächsischem

     Einmal streikten die Buchholzer Bäcker, sie wollten kein Mehl mehr abnehmen. Sofort baute Bretschneider ein Backhaus gegenüber der Mühle. Es wurde aber nur ein- bis zweimal gebacken, da die buchholzer Bäcker merkten wohin sie dieser Weg führte, kamen sie sofort zurück und der Mehlumsatz stieg.

     Max Bretschneider, der nach dem Tode seines Vaters die Lauxmühle übernahm, legte einen 600m langen Betriebsgraben an und verkaufte das über der Bahnlinie liegende große Waldgrundstück an die Stadtgemeinde Buchholz. In den Jahren 1882 bis 1884 richtete er eine Pappenfabrik und einen Prägebetrieb im Mühlengrundstück ein und erschloß einen neuen Erwerbszweig und Verdienstmöglichkeiten.

     1887 gelangte das anliegende Grundstück der Naumannmühle und das Stollenwasser aus dem Naumann-Hoffnung-Stollen zur Lauxmühle als Gegenwert von 3.000 Mark sogenannter Mehlschulden.

     1897 trat Max Bretschneider in den Ruhestand und verkaufte das Werk an Kommerzienrat Albert Kunze, der es in den folgenden Jahren mit kauf- und fachmännischem Weitblick ausbaute. Nach dem Tode Albert Kunze 1918 führten seine Söhne Carl und Paul Kunze dieses weit bekannte und eingeführte Unternehmen, bauten es aus und modernisierten.

     Leider hatte das Werk mehrfach unter großen Brandkatastrophen zu leiden gehabt. Viermal wütete der Rote Hahn, in den umfangreichen Pappenvorräten reichlich Nahrung findend: 1909, 1911, 1928 und zuletzt 1945 in der Nacht vom 14. zum 15. Februar, als ein Luftangriff Buchholz und Cunersdorf heimsuchte.


bearbeitet von pks


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