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n der Weihefeier selbst sprach Gemeindevorstand Schneider im Namen des Gemeinderates dem edlen Stifter den tiefgefühlten Dank der gesamten Gemeinde aus für diese abermalige hochherzige Stiftung, womit er erneut seiner Liebe zur Heimatgemeinde einen so beredten Ausdruck gegeben und sich dadurch immer und immer wieder als Wohltäter unseres Ortes erwiesen habe. Nach Architekt Weißflog und Feuerwehrhauptmann Emil Gahler, der den Stifter unter Überreichung eines Ehrendiplomes zum Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr ernannte, kam schließlich Hugo Küttner selbst zu Wort, der seinen Willen dahin kundgab, daß dieses neue Haus nicht bloß ein Haus für Kinder, sondern ein rechtes Gemeindehaus sein solle, in gleicher Weise dienstbar der Gemeinde, der Schule und der Kirche. Unter ihrer „Tante”, der Kindergärtnerin Lilly Göbel, traten dann noch die Kinder auf und erfreuten durch muntere Spiele, wofür sie auch mit Kaffee und Kuchen belohnt wurden.
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ieses Kinderheim, so sagen wir immer, eigentlich müßten wir, gemäß der Aufschrift „Küttner-Stiftung” sprechen, sollte also eigentlich ein Gemeindehaus darstellen. Die Entwicklung hat es mit sich gebracht, daß dieses in den Jahren 1920 und 1921 errichtete schöne Gebäude lediglich dem Kindergarten, der Feuerwehr und der Freibank diente und daß es zweckmäßige Wohnungen für die Kindergärtnerin, später für die Gemeindeschwester und andere Ortseinwohner enthielt. Dazu kam noch, daß Hugo Küttner einige Jahre darauf 1924 und 1925 ein besonderes „Kirchgemeindehaus”, gegenüber der Pfarre erbaute. Dieses wurde zwar nicht der Kirche zugeeignet, sondern es blieb Eigentum der Firma Küttner, jedoch mit der Maßgabe, daß darin ein schöner, geräumiger Kirchgemeindesaal der Kirchgemeinde zur Verfügung gestellt wurde. Weiter erhielten darin der „Kantor” und der „Kirchner” Dienstwohnungen, ersterer jedoch gegen Mietentschädigung. Die Kirche freute sich dieser neuen Errungenschaft von ganzen Herzen. Wiederholt hatte sie ja schon von seiten Friedrich Küttners, wie auch von seiten Hugo Küttners besondere Gunstbeweise erfahren, sei es in Gestalt von Legaten oder nahmhaften Kapitalzuwendungen, oder sei es durch eine großzügige Orgelerneuerung.
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